Carmina non prius audita/
Musarum sacerdos/
Virginibus puerisque canto.
Horatius Flaccus.
Des berühmbten Schäffers
Dafnis
sälbst verfärtigte/ unter dem Titul
OMNIA MEA
fürmahls ans Licht gestellte
und von ihme mit einem lästerlichen
Nohtwendigen Vorbericht
an den guht-hertzigen Leser
lihderlich verunzihrte/ höchst sündhaffte
Sämbtliche
Freß- Sauff- und
Venus-Lieder/
vermehrt und verbässert
durch vihle biß anhero noch gäntzlich ohngetrukkt
gewesene/ benebst angehänckten
Auffrichtigen und Reue müthigen
Buß-Thränen/
vergossen durch den sälben Auctorem/
nachdäme dihser
mit herein gebrochenem Alters Gebrest
auß einem Saulo zu einem Paulo geworden/
gesammblet/ colligiret/
sowie mie einem nüzzlichen Fürwermärck versorgt
über die besondre Lebensümbstände
des selig Verblichnen/
allen Christlichen Gemühtern
zu dihnlicher Abschrekkung bekant gegeben/
inssondre der schwanckenden Jugend/
durch Selamintem.
Konstantinopul & Leipzig/ getrukkt in dihsem Jahr.
Ausgewählte Ausgaben von
Dafnis
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In ihrem ersten Roman ergreift die Autorin das Wort für die jüdische Emanzipation und setzt sich mit dem Thema arrangierter Vernunftehen auseinander. Eine damals weit verbreitete Praxis, der Fanny Lewald selber nur knapp entgehen konnte.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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